Ziel beim sogenannten Gradientenverfahren ist das Anziehen der Schraube bis kurz vor Erreichen der Streckgrenze. Hier wird auf den abfallenden Gradienten abgeschaltet, nicht auf einen Drehmoment oder -winkel. Der Gradient wird permanent durch die Steuerung aus Drehmomentanstieg pro Drehwinkel berechnet. Sobald er um einen vorab definierten Prozentsatz von dem Maximum abfällt, wird der Schraubprozess beendet.
Dieses Schraubverfahren ist noch sehr “jung”. Erst mit leistungsfähigen Schraub-Prozesssteuerungen, die im Millisekunden-Bereich reagieren, konnte das Verfahren entwickelt werden.
Der Vorteil dieses Verfahren ist die sehr genaue Abschaltung kurz vor Erreichen der Streckgrenze. Dabei wird eine Reibung im Gewinde größtmöglich ausgeblendet.
Der Nachteil besteht darin, dass das Abschaltmoment je nach verwendetem Schraubfall stark streuen kann. Oftmals stellt dies die traditionelle Qualitätssicherung vor ein Problem.